Projekt 122

Meine Schiffsanlegestelle ist kein Kunstwerk im ästhetischem Sinne. Doch mein "Steg" verbirgt etwas, das dem Ort zu einer Kunst verwandelt. Die Kunst des Gemeinsamen, des Interaktiven und der Freude. Die Kunst, dass nicht jeder in sein Smartphone starrt und so eine Barriere zu den Menschen aufbaut, die gerade in diesem Augenblick neben einem stehen. Es wird eine Nahtstelle zwischenmenschlicher Art erschaffen.
Von vorne betrachtet wirkt die Anlegestelle wie eine Hütte die das Urvertrauen aufwecken lässt. Als tragende Element lassen sich Stahlformrohre an manchen Stellen entdecken. Die Lärchenholzverkleidung und die Dacheindeckung aus Holzschindeln geben meiner Nahtstelle einen wohltuenden und vertrauten Charme. Nach einiger Zeit wird sich das unbehandelte Lärchenholz dem Grau des Domenig-Steinhauses anpassen.
Der Steg verläuft zuerst durch ein Gebäude. Entlang dessen hat eine Kegelbahn ihren Platz gefunden. Dies sorgt für ein ankommendes "Schau amoi! A Kegibaun, wie friha... Spün ma a Runde"".
Die lange Wandöffnung wird mit verschiebbaren Plexiglasscheiben als Windschutz gefüllt. Ein Stahlformrohr als Überleger ermöglicht den Verzicht einer vertikalen Unterbrechung der Horizontalen.
Im Anschluss dieser Räumlichkeit begibt man sich auf einem verandaähnlichen Außenbereich, der vom Land nicht ersichtlich ist. Ausgestattet mit einer hängenden Bank gibt dieser Bereich die Möglichkeit zum "Seele-baumeln-lassen".
Die versetzte Anordnung der Zonen ergibt eine großflächige Überdachung mit Sichtschutz im Außenbereich, der zum einem an Land und zum anderem übers Wasser verläuft. Dort findet sich eine zweite hängende Bank über dem Wasser wieder, die die Besucher ins Wasser lockt. Zugleich ermöglicht diese Überdachung ein Aufladen der E-Bikes im Bereich am Land.
Trotz W-LAN verbringen die Menschen an diesem Ort eine Zeit ohne Handy, da ihnen die Naht zur Interaktion verhilft und dies ist wertvoller als jedes Kunstwerk.

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